Bilgewasser und Balance
Essen, Spiele und Liebe in Bilgewasser. Und der Einfluss von Profi-Spielern auf die Spielbalance.
Wir befinden uns knöcheltief im „Fluch der Ertrunkenen“-Event und werfen zu diesem Anlass diese Woche einen Blick nach Bilgewasser. Außerdem geht es um die Skalierung von Hybridchamps und den Einfluss von Profi-Spielern auf die Spielbalance von League of Legends.
Was essen die Leute in Bilgewasser?
Der gewöhnliche Speiseplan besteht aus Nahrungsmitteln, die man von einer Inselgruppe wie den Inseln der Blauen Flamme erwartet: Früchte, Fische und Ähnliches. Außerdem importieren sie Produkte vom Festland, da es keine offenen Flächen für Ackerland wie in Demacia oder Ionia gibt.
Der größte Unterschied zu anderen Regionen ist allerdings der Handel mit Seemonstern. Sie zerlegen diese Bestien und das Fleisch wird in den Märkten um den Schlachterhafen verkauft. Sozusagen die etwas andere „Meeresspezialität“.
Liebt GP Illaoi immer noch?
Ja. Er ist aber deswegen verbittert.
Welche Spiele werden in Bilgewasser gespielt?
Kurz gesagt, riskante und gefährliche!
In Bilgewasser gibt es eine Menge Spielhöllen, in denen täglich Reichtümer erlangt und wieder verloren werden. Es wird gewöhnlich mit Karten, Würfeln und Knochen gespielt, normalerweise mit hohem Einsatz (und Mogeleien!), aber man kann auch leicht exotische Spiele – mit Messern, Blut, geladenen Pistolen und/oder Seeschlangen – finden, wenn man die richtigen Leute kennt und die Geldtasche locker sitzt. Selbstverständlich hat die einheimische Bevölkerung der Inseln der Blauen Flamme ihre eigenen Spiele, die sich über Tage erstrecken können und überragende Leistungen in Sachen Geschicklichkeit, Ausdauer und Stärke umfassen. Die komplexen Regeln und damit verbundenen Rituale sind jedoch für Außenstehende so gut wie undurchschaubar (was wahrscheinlich beabsichtigt ist …).
Warum haben manche Champions auf ihren Fähigkeiten eine Skalierung mit Fähigkeitsstärke oder Angriffsschaden, während ihr Set hauptsächlich darauf ausgelegt ist, Gegenstände des anderen Schadenstyps zu unterstützen?
Auf hohem Niveau soll es dadurch Champions ermöglicht werden, unterschiedliche Ausrüstung und Spielweisen auszuprobieren. Praktisch gesehen kann man zwei typische Anwendungen im Spiel beobachten.
- Gezielte alternative Ausrüstung: Hier erwarten wir, dass nur eine kleine Änderung – eine einzige Skalierung oder ein Effekt – eine komplett andere Kombination von Gegenständen unterstützen kann. Mir persönlich gefällt diese Art Alternative sehr gut, da das Fähigkeitenset des Champions von Natur aus ganz anders als bei klassischer Ausrüstung reagiert. Kennen ist hier ein gutes Beispiel: Er besitzt zwar nur eine Skalierung mit Angriffsschaden beim passiven Effekt seines Ws, aber allein dadurch kann ein Fokus auf Angriffsschaden eine funktionierende Alternative sein.
- Interessante Möglichkeiten: Hier nutzen wir die Gelegenheit bei einer Fähigkeit, die nicht mit dem hauptsächlichen Herstellungspfad skalieren soll. Selbst wenn dadurch üblicherweise keine ernstzunehmende Alternative entsteht, kann ein wenig Variation andere Möglichkeiten für die Zukunft eröffnen oder einfach nur Spaß machen. Beispielsweise war das der Fall, wenn ein Champion Hybridgegenstände kauft (wie die alte Stärke der Dreieinigkeit) oder wenn sich eine Teamzusammenstellung überwiegend auf einen Schadenstyp konzentriert und es zunehmend nützlicher wird, gemischten Schaden auszuteilen. Ein Beispiel hier ist die Skalierung mit Fähigkeitsstärke bei Ashes R: Wir wollen ihren Ult nicht über Fähigkeitsstärke zu einer riesigen Schadensbombe skalieren lassen, aber ermöglichen dadurch Hybridkombinationen oder vielleicht sogar etwas Verrücktes wie eine Ashe mit Nashors Zahn.
Bittet ihr Profi-Spieler um ihre Meinung, bevor ihr einen Champion abschwächt?
Bei einzelnen Abschwächungen? Normalerweise nicht.
Wir arbeiten aber bei umfassenderen systematischen Änderungen oder größeren Änderungen, die speziell die Profiszene betreffen, mit Profi-Spielern zusammen. Die zwei besten Beispiele dafür sind die neuen Runen und das 10-Banne-System. Wir haben die neuen Runen mit Profi-Spielern der LCS und LCK fast ein halbes Jahr vor der tatsächlichen Veröffentlichung getestet. Während dieser Tests hatten wir eine Schlüsselrune namens „Ernten“, die einen gegnerischen Champion exekutierte, wenn sein Leben unter eine bestimmte Grenze fiel (die Profis haben mit der sehr übertriebenen Grenze von 20 % Leben gespielt). Huhi (CLG) und Froggen (damals bei Echo Fox) standen sich beide als Karthus auf der mittleren Lane gegenüber, setzten ihr R ein und mussten nur zusehen, wie alle anderen zu Spielbällen in ihrem Duell aus Quadra- und Pentakills wurden. Es gibt einen Grund dafür, dass diese Rune nie das Licht der Welt erblickte …
Beim 10-Banne-System haben wir einen Papierprototyp des geplanten Systems an Profi-Organisationen auf der ganzen Welt geschickt. Wir haben außerdem die Teams der NA LCS ein Wochenende lang nach ihren Spielen auf den Riot-Campus eingeladen, um Testläufe der Championsauswahl vorzunehmen und über das Format zu sprechen. Huni (damals bei Immortals) war besonders engagiert und gab uns aufschlussreiche Hinweise, da er basierend auf unterschiedlichen Metaspielen mit unterschiedlichen starken Champions verschiedene Testläufe im System ausarbeitete.
Normalerweise bitten wir bei kleineren Änderungen in den Patches die Profis nicht um Rat. Wenn wir allerdings an Änderungen speziell für die Profiszene arbeiten, schicken wir manchmal eine Liste der Änderungen global an Profi-Organisationen. Wir wollen zukünftig enger mit den Organisationen zusammenarbeiten, aber die Profi-Spieler trainieren die ganze Zeit und konzentrieren sich auf die momentane Lage des Spiels – sie haben also kaum Zeit, über anstehende Änderungen nachzudenken, (und manche davon werden nicht einmal veröffentlicht). Wir wollen die Trainer, Analysten und unterstützenden Mitarbeiter der Profi-Organisationen in unsere Feedbackschleife aufnehmen. Die Zusammenarbeit mit den Profis ist immer eine wertvolle (und förderliche) Gelegenheit für uns.
Wir geben unser Bestes, alle Fragen zu lesen, können aber keine Antworten auf jede einzelne davon versprechen. Manche Fragen wurden eventuell bereits an anderer Stelle beantwortet und manche sind nicht für „Frag Riot” geeignet. Wir möchten zum Beispiel hier keine neuen Funktionen ankündigen oder auf Probleme eingehen, die wir zuvor bereits gründlich behandelt haben (außer, wir möchten einzelne Punkte klarstellen).
Wir haben immer ein offenes Ohr, also stell uns deine Fragen. Wir werden sie auf jeden Fall an die Rioter weiterleiten, die sich mit deinen Interessengebieten befassen.