Frag Riot

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Kai’Sas tiefer Ausschnitt

Der tiefe Ausschnitt von Kai’Sas Anzug, kürzere Angriffsreichweiten von AD-Carrys und Assassinen.

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Dieses Mal geht es um kürzere Angriffsreichweiten von AD-Carrys, Assassinen mit Flächenschaden und Kai’Sas Leerenanzug.

F

Die neusten AD-Carrys haben eine kurze Angriffsreichweite (Kai’Sa und Xayah) und ihr habt die Reichweite von Kalista und Tristana kürzlich abgeschwächt. Warum verringert ihr die Reichweite von Schützen?

A

Die Angriffsreichweite ist wahrscheinlich einer der stärksten Werte in League of Legends. Bei manchen Champions ist die Erwähnung ihrer Reichweite genug, um einem anderen Spieler ihre Stärke zu vermitteln („Caitlyn hat 650 Reichweite, sie wird immer relevant sein“). Als Folge davon – da jeder Champion in Hinsicht auf ein vergleichbares Leistungsprofil ausbalanciert werden muss – bedeutet eine höhere Angriffsreichweite, dass wir das restliche Fähigkeitenset des Champions nicht so stark machen können.

Die Sets von Schützen besitzen oft sehr große Ähnlichkeiten und wir arbeiten daran, die Spielerfahrungen zwischen ihnen weiter zu differenzieren. Kai’Sa und Xayah haben beide ungewöhnliche Stärken für ihre Championklasse, von denen wir nie gedacht hätten, sie mal bei einem AD-Carry zu sehen (sie agieren wie Assassinen oder sind nicht anvisierbar), und es war uns wichtig, sie nicht durch die generische Angriffsreichweite der Schützen zu verwässern. Unsere Champions sollen interaktiv sein und bedeutsame Schwächen besitzen, deswegen schien uns eine unterdurchschnittliche Reichweite eine angemessene Herangehensweise zu sein.

Kalista und Tristana sind dagegen zwei Champions, denen es des Öfteren an bedeutsamen Schwächen gemangelt hat. Früher sind wir dieses Problem dadurch angegangen, dass wir Werte wie den Grundschaden oder die Skalierung des Angriffstempos angepasst haben, was zwar kurzfristig zu funktionieren schien, aber schlussendlich das Problem in ein paar Monaten wieder auftauchte. Anstatt also die Stärken dieser Champions zu verwässern, wollten wir ihre Einzigartigkeit bewahren und durch die Verringerung der Angriffsreichweite neue Schwächen einführen. Eine solche Änderung nehmen wir nicht auf die leichte Schulter, aber die Vorteile der Arbeiten in diesem Bereich überwiegen unserer Meinung nach die Kosten.

Wir werden zukünftig neue Schützen mit großer Angriffsreichweite ins Spiel bringen, wenn wir ansprechende Fähigkeiten oder Fantasien finden, die gut zu artillerieartigen AD-Carrys passen, und werden wahrscheinlich die Angriffsreichweite anderer Schützen so bald nicht weiter verringern.

 

Grundangriffsreichweiten von Schützen, Patch 8.6

*Modifikatoren von Fähigkeiten oder Stufenskalierung nicht eingeschlossen

1

 Caitlyn

650 Reichweite

1

 Ashe

600 Reichweite

1

 Varus

575 Reichweite

7

 Corki,  Draven,  Ezreal,  Jhin,  Miss Fortune,  Twitch,  Vayne

550 Reichweite

6

 Jinx,  Kai’Sa,  Kalista,  Quinn,  Tristana,  Xayah

525 Reichweite

4

 Kindred,  Kog’Maw,  Lucian,  Sivir

500 Reichweite

1

 Graves

425 Reichweite

Grundangriffsreichweiten von Schützen, Patch 7.7 (vor Xayah)

*Modifikatoren von Fähigkeiten oder Stufenskalierung nicht eingeschlossen

1

 Caitlyn

650 Reichweite

1

 Ashe

600 Reichweite

1

 Varus

575 Reichweite

9

 Corki,  Draven,  Ezreal,   Jhin,  Kalista,  Miss Fortune,  Tristana,  Twitch,  Vayne

550 Reichweite

2

 Jinx,  Quinn

525 Reichweite

4

 Kindred,  Kog’Maw,  Lucian,  Sivir

500 Reichweite

1

 Graves

425 Reichweite

Technischer Spieldesigner
F

Warum haben so viele Assassinen Fähigkeiten mit Flächenschaden? Sollten sie nicht ein einzelnes Opfer fokussieren?

A

Wir haben bestimmte Ziele für Klassen, die bestimmen, wozu Charaktere fähig sein sollten. In diesem Fall hast du Recht: Assassinen sollen „an einem einzelnen Ziel hohen Schaden über kurze Zeit“ verursachen. Aber das bedeutet nicht, dass wir jede Handlung oder Fähigkeit auf diese Vorstellung beschränken müssen, solange wir unser ursprüngliches Ziel (Schadensspitzen auf ein einzelnes Ziel) nicht verfehlen.

Ekko und Talon haben beispielsweise Fähigkeiten mit Flächenschaden in ihrem Repertoire. Wir finden das angemessen, da sie im Vergleich zu anderen Champions wie Twitch, Cassiopeia oder Karthus nicht auf die gleiche Weise anhaltenden Flächenschaden austeilen. Genauer gesagt erwarten wir, dass Assassinen insgesamt um die 50 % weniger Flächenschaden in einem 10-sekündigen Teamkampf austeilen.

Wir haben uns in den letzten Jahren bei Champion-Designs mehr und mehr in Richtung Fähigkeiten mit Flächenschaden bewegt, da sie bezüglich Form, Timing, Entscheidungen und Kontext spannendere Möglichkeiten eröffnen. Ekkos Q führt beispielsweise zu vielen verschiedenen und interessanten Ergebnissen bei der Anzahl an Treffern, die Rückkehr des Geschosses kann durch Sprünge drastisch geändert werden und es kann auf eine Vasallenwelle angewendet werden, um die zweite Phase früher auszulösen.

Wir wollen allerdings anmerken, dass wir in ein paar wenigen Fällen – wie bei Katarina – unsere eigene Regel brechen. Das war Absicht und sollte eine einzigartige Stärke sein, für die der Champ auf andere Dinge verzichten muss. In diesem Fall opfert Katarina im Vergleich zu Zed, der weniger Flächenschaden verursacht, ihr Potential für erfolgreiche Anschläge auf Einzelziele und aggressive Mobilität auf Abruf.

Leitender Gameplay-Designer
F

Vor ein paar Monaten hieß es, dass ihr keine übertrieben sexualisierte Champions mehr veröffentlichen wollt, außer es passt zum Charakterkonzept wie bei Ahri und Evelynn – Champions wie Miss Fortune oder Caitlyn würde also ein überarbeitetes Design nicht schaden. Wo genau war diese Sichtweise, als Kai’Sa und ihr unnötig tiefer Ausschnitt entworfen wurde?

A

Wir geben unumwunden zu, dass Kai’Sas Ausschnitt nicht so gut bei den Spielern ankam und sie dadurch unnötig sexualisiert wurde, was nicht unsere Absicht war.

Von Anfang an wollten wir, dass Kai’Sa ein normaler Mensch ist, der durch die Symbiose mit einer Leerenkreatur die Leere überleben konnte – sie sollte nicht geflohen und durch die Erfahrung korrumpiert worden sein. In unserer Vorstellung besaß sie dadurch unter allen anderen Leeren-Champions etwas Einzigartiges, außerdem hatten wir mit Kayn vor nicht allzu langer Zeit einen Champion mit Korruptionsthematik. Uns war es deswegen sehr wichtig, dass Kai’Sa wie ein Mensch in einem Leeren-Anzug aussieht, nicht wie ein von der Leere geschaffenes Monstrum.

Anfangs hatte sie keinen tiefen Ausschnitt. Als wir sie direkt im Spiel testeten, sah die Kombination ihrer dunklen Haare mit dem Anzug eher wie „Leerenkreatur oder korrumpiertem Menschen“ und nicht wie „normale Person in einem Leeren-Anzug“ aus. Besonders die menschliche Haut in ihrem Gesicht war nicht sehr großflächig und in der Kameraperspektive des Spiels schwierig auszumachen. Unsere Künstler probierten verschiedene Lösungswege aus und die Überarbeitung ihres Ausschnitts zeigte gute Resultate: Ihre menschliche Haut war bei abgesetztem Helm besser zu erkennen. Nach dieser Änderung sahen mehr Spieletester Kai’Sa als Mensch in einem Anzug an, anstelle einer von der Leere verdorbenen Gestalt.

Rückblickend sehen wir ein, dass wir die Suche nach anderen Lösungswegen für dieses Problem hätten priorisieren sollen, insbesondere da das Endergebnis bei vielen Spielern nicht gut ankam. Obwohl wir gute Absichten hatten, hätten wir das Ganze besser lösen können, und wir wollen in Zukunft bewusster mit solchen Entscheidungen umgehen.

Leitender Championproduzent

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